Lesen Sie hier wie der grade erst gewordene Auslandschweizer resp. "NeuDeutscher" über seine erste Erfahrungen in seiner neuen Heimat berichtet. Ausgefallen, Komisch und Unglaublich ist nur die spitze des wohl bekannten Eisberges. Dinge an die die Deutschen keinen Gedanken verlieren, werden hier aufgezeigt. Und nun viel Spass beim Lesen!

Sonntag, Oktober 14, 2007

Samstag, den 29.09.07 - Dieses Gefühl

Kennst du dieses Gefühl auch? Wenn du in der Bahn sitzt, gelangweilt, umherschauend, dann fällt dein Blick auf dieses rote Etwas. Man nennt es auch Notbremse oder Notfallschalter. Der Notfallschalter hab ich bisher nur in Deutschland gesehen. In der Schweiz gibt es sowas nicht. Jedenfalls nicht bei den SBB-Zügen. Dies ist ein Knopf oder Hebel mit dem man eine Gegensprechanlage zum Fahrer in Gang setzt.

Auf jeden Fall kenne ich das Gefühl. Man sitzt gelangweilt in der Bahn, im Winkel dass man immer dieses rote Ding im Blick hat. Und immer wieder zuckt es in mir. Mal diese Dinger mit der Aufschrift "Missbrauch strafbar" zu betätigen. Einfach nur mal so, aus Spass. Ob jetzt die quängelnde Kinder im Abteil gegenüber schuld sind, oder die nervende nervöse Oma. Einfach mal betätigen und gucken wie´s alle auf´n Sack haut... Cool, nicht war?

An diesem besagten Samstag, sollte mir dieser Wunsch nicht länger verwehrt bleiben...

Ich war auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Ich war krank. Ich durfte eine halbe Stunde früher gehen, da nicht mehr allzuviel los war im Geschäft.
Ich habe am Hauptbahnhof grade um wenige Sekunden meine SBahn verpasst. Also wartete ich geduldig mehr als zwanzig Minuten auf den RegionalExpress.
Ich ergatterte mir noch einen freien Sitzplatz und döste sofort ein. Mir ging es wirklich nicht gut. Kurz bevor die entsprechende Haltestelle kam, wachte ich auf. Ich blieb noch kurz sitzen um die Ansage abzuwarten. Ich mache dies immer so. Als die Ansage schliesslich erklang und die Bahn auch schon langsam im Begriff war zu bremsen, stand ich auf. Ich war ziemlich wacklig auf den Beinen. Ich sehnte mich schon nach dem Sofa und endlich etwas liegen und Beine hoch. Mir ging es wirklich nicht gut.
Langsam schob ich mich Richtung Treppe. Denn der RegonalExpress ist Doppelstöckig.
Je näher ich der Treppe kam, hörte ich schon aufgeregte Stimmen am Diskutieren. Ich sah erst runter, konnte aber nichts genaues sehen. Ich dachte nur, dass mir einen Streit hier in der Bahn noch fehlt. Ich wollte nur noch nach Hause und das möglichst schnell. Ich hab mir schon überlegt ein Taxi zu nehmen.
Ich ging die Treppe runter. Die Türen öffneten sich und die Leute stiegen aus. Ich wollte das ebensolche tun. Ich schaute nur noch mal nach Links. Da stand eine ältere Dame, welche bitter weinte. Ich wollt schon vorbei gehn, konnte aber nicht. Ich drehte mich zu ihr um. Sie weinte immer mehr und schnappte nach Luft. Neben ihr stand ein jüngerer Typ welcher mir sehr unsympatisch erschien. Ich nahm meine letzte Energiereserve hervor, schaute ihn böse an, und fragte etwas forsch "was ist hier los?!". Der Typ machte sofort einen Schritt zurück und meinte er hätte nichts gemacht, sie hätte einfach plötzlich angefangen zu heulen.
Ich sprach sie nun direkt an. Keine Antwort. Sie stand nur da schnappte wieder nach Luft und heulte weiter. Ich griff ihr an den Arm und fragte nochmal etwas lauter. Sie meinte sie hätte Schmerzen in der Brust und könne nicht mehr atmen. Ich fragte sie ob sie einen Arzt bräuchte. Ihr war mittlerweilen alles egal und nickte nur noch.
In der Zwischenzeit waren alle Leute ausgestiegen, und einige stiegen grade ein.
Eine Frau bekam alles mit und bot sofort ihre Hilfe an. Wir legten die Dame bei der Tür auf den Boden. Plötzlich waren wir fünf oder sechs Personen die diesem hilflosen Etwas halfen.
Ich versuchte die Tür zu blockieren, da diese ständig zu ging. Energisch ertönte der Türsummer. Schliesslich sagte ich der einen Frau sie solle endlich dieses rote Ding mit der Aufschrift "Missbrauch strafbar" betätigen. Der Fahrer des Zuges meldete sich am anderen Ende. Sie berichtete ihm was passiert ist. Dieser informierte den Schaffner der dann endlich dazu kam. Er blockierte endlich diese scheiss Türe damit die offen bleibt.
Ich nahm mein Handy und rief die Feuerwehr. Der unfreundliche Herr am anderen Ende versprach mir sofort einen Notarzt zu schicken.
Inzwischen hatte ein anderer Herr den Ehemann der Frau gefunden, der zum Glück auch die Herztabletten mit sich führte. Verabreicht ging es der Frau auch gleich wieder viel besser.
"Auf Grund eines Notarzteinsatzes am Zug verzögert sich die Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit", ertönte es dann aus dem Lautsprecher der Bahn.
Kurze Zeit später war der Notarzt auch schon da und die Frau wurde aus der Bahn geborgen.
Der durchgeschwitzte und sich völlig am Ende befindender Schaffner nahm seine Trillerpfeiffe in den Mund, und schon schlossen sich die Türen und die Bahn fuhr mit zwanzig Minuten Verspätung weiter.
Ich wartete noch bei der Frau bis der Notarzt Sie etwas beruhigt hatte und verabschiedete mich dann auch endlich.
Mir ging es wirklich nicht gut. Ich beschloss trotzdem zu Fuss nach Hause zu gehen. Ich brauchte die frische Luft. Zittrig kam ich zu Hause an und durfte mich endlich aufs Sofa legen.

Und auch wenn ich nicht persönlich dieses rote Ding betätigen durfte, meine Sehnsucht war befriedigt und ich hoffe, dass ich es auch nie selber in Anspruch nehmen muss.

Dienstag, August 21, 2007

Dienstag, den 21.08.07 - Altersvorsorge

Verträge für die Altersvorsorge sind unterzeichnet.

Montag, den 20.08.07 - Luxus auf vier Rädern

Am Montag gings wieder zurück nach Hause.
Auf dem Weg Thun nach Zürich hab ich mich beschlossen 1. Klasse zu reisen. Für eine minimale Zuzahlung bekam ich einen leeren Wagen und bequeme Sessel zum liegen. Fand dass schon nen super Luxus.
Der Flug von Zürich nach Köln startete zu früh.
Unterwegs waren ständig Turbolenzen zu gange.
Bei der Landung verschätzte sich der Pilot etwas und setzte die Maschine viel zu spät und zu schnell auf. Ein heftiger Ruck war die Folge und einige Sachen flogen quer durch die Kabine.

Sonntag, den 19.08.07 - Mühli

gemütliches Zusammensein auf dem Mühli

Samstag, den 18.08.07 - Mühli

gemütliches Zusammensein auf dem Mühli

Freitag, den 17.08.07 - Warum einmal wenns auch zweimal geht?

Am Freitag war ich mit Biene (Meise) und ner Schulkollegin in Allmendingen. Haben gemütlich ein paar getrunken. Als schliesslich noch ein paar andere Leutchen sich zu uns gefunden haben, fuhren wir noch kurz Richtung Selve noch ein abschliessendes Schlummertrunkchen geniessen.

Am Schluss waren Biene und ich noch die letzten von unserer Gruppe. Wir haben noch ausgetrunken und wollten schon los gehen, als die Dame hinter der Bar gemeint hat, sie müsse sich mal kurz auf den Boden legen.
Aber dies nicht einmal, nein lieber gleich zweimal, damit es sich auch richtig lohnt....

Donnerstag, den 16.08.07 - Ein Kilo

Am Donnerstag traff ich eine frühere Arbeitskollegin aus Gstaad. Es war ganz lustig wiedermal ein wenig über die alte Zeit zu lästern.
Abends war ich mit meiner Mutter noch in der City am Abendverkauf. Ich sah viele Fratzen, welche ich schon erfolgreich verdrängt habe...
Schon mal an einem motivierenden Treffen über Gewichtsverlust gewesen? Nicht? Unbedingt mal machen! =)
Aber ansonsten war alles wie immer in der City.

Mittwoch, den 15.08.07 - Nothing to do

Am Mittwoch gab es nichts zu tun, und ich genoss den Tag in der Schweiz.

Dienstag, den 14.08.07 - Nur eine Stunde

Ich durfte am Dienstag statt nur zwei Stunden eine Stunde länger am Flughafen Köln warten. Insgesamt war ich also über drei Stunden am Flughafen und hab die Zeit totgeschlagen.
Also ich mich zum Check-In-Schalter begab, fiel natürlich die komplette Technik aus.
Ich erreichte aber mein Ziel pünktlich und ohne weitere Probleme.

Sonntag, April 08, 2007

"Herr B. bitte die 1-2-5, Herr B. bitte!" oder: wenn die Chefin zweimal ruft

...:::deleted:::...

Dienstag, März 27, 2007

Wenn keine weisse Eier - Nein!

Wir schreiben den 27. März 2007. Es ist perfektes Frühlingswetter. 16 Grad, Sonne, blauer Himmel, keine einzige Wolke. Tatort ist Leverkusen. Tatzeitpunkt ist genau 10.23 Uhr. Der eigentlich Ort der Geschehnisse ist besser gesagt unser Bett in unserem Schlafzimmer. Es ist genau 10.23 als ich von meiner besseren Hälfte sanft und liebevoll geweckt werde. Mit den Worten "Du verpasst das Frauenfrühstück" lässt er mich in die Höhe schnellen. Genau, heute ist ja Dienstag. Mutter (also meine Pflegemutter) hat Spätschicht. Das heisst, dass sich genau in diesem Zeitpunkt zwei alte Frauen in unserer Küche tummeln. Die Eine ist die Oma meiner besseren Hälfte und die Andere ist die Grosstante.
Ich bin wohl zu langsam beim Aufstehen. Denn mein Gegenüber zieht mir bereits die Trainingshose und die Jacke an. Noch ziemlich verpennt werd ich mit in die Küche geschleift. Wie erwartet sitzen dort bereits die eben vorgestellten Damen zusammen mit Mama am Tisch und sind bereits am Essen. Wir setzten uns ebenfalls und fingen auch an mit Frühstück.
Nach dem Essen begeben wir uns ins Wohnzimmer. Da ich heute meinen FREIEN Tag habe, wurde ich einstimmig zum Einkaufen gewählt. Eigentlich wollte ich nur unser Cappuccino-Pulver ersetzen, welches wir schon wieder alles getrunken hatten. "Aber wenn du schon mal beim Einkaufen bist, kannst du mir auch noch gleich etwas mehr mitbringen", meinte Mama. Ihr Wort in gottes Ohr. "Ich brauche eine Flasche Olivenöl, ein Paket mittelalter Gouda und zwei Pakete Eier". "ABER: Keine braune Eier! Nur weisse! Nichts anderes! Und wenn keine weisse Eier - NEIN!". Sie merken es bereits, wer bei der Überschrift an was perverses Gedacht hat, liegt völlig falsch.
Nachdem mir mehrere Minuten das Einkaufen erklärt und beschrieben wurde - mit Händen und Füssen -machten wir uns (Gegenüber und ich) auf den Weg Richtung Köln.

Zur Erklärung der aussenstehenden Personen muss ich wohl noch dazu erklären, dass wir in Leverkusen sehr zentral wohnen. So jedenfalls wurde es mir erklärt. Ich möchte ja nicht vom Thema abweichen, aber ich kann es auch nicht lassen Ihnen das "sehr zentral" zu verdeutlichen. Die Deutschen nennen es "sehr zentral" und ich nenne es folgendermassen: Der Bahnhof liegt ca. 10 Minuten zu Fuss entfernt. Die Bushaltesstelle ca. 200 Meter (sofern da jemals ein Bus fahren würde). Wir wohnen auch so zentral, dass mich abends beim Einschlafen der Güterzug in den Schlaf quietscht. Oder so zentral dass mich abends die hupenden Lkws auf der meist befahrenen Autobahn Deutschlands vom Schlafen ablenken. Als hätten die hier noch nie was von einem Nachtfahrverbot für Lkws gehört, aber ok wir sind ja nicht so. Wir wohnen so zentral, dass sich Nachts die besoffenen Leute welche grade aus der Ausnüchterungszelle entlassen werden, die Köpfe kloppen. Es hat aber den Vorteil, dass es sehr sicher ist. Die Polizei liegt ja direkt schräg gegenüber von unserem Nachtzimmerfenster. Die mag ich besonders, wenn diese um drei Uhr früh meinen, sie müssten in der 30er Zone das Sirene anmachen. Klingt und hallt ja schliesslich so schön in mitten von Wohnhäuser. Oder wenn die Polizei jemanden sucht hier im Quartier. Da wird einfach der Hubschrauber gerufen. Ist ja auch viel einfacher jemanden im Dunkeln ausfindig zu machen von oben. Besonders wenn dieser mit einem 10000 Watt Scheinwerfer sämtliche Häuser absucht. Dies ist besonders an den Schlafzimmerfenster ganz lustig. Vorallem wenn ich mit dem Hubschrauber nur dreissig Meter ab Boden fliege.
Fliegen wär grade ein guter Übergang zu unserem " sehr zentralen" Wohnen. Die Warteschleife des einzigen Flughafen der über eine Nachtflugerlaubnis in NRW verfügt, führt über unser Haus... Soviel zum Thema: Schatz wir wohnen "sehr zentral"!

Jedenfalls trafen wir am Bahnhof noch einen Arbeitskollegen von meinem Gegenüber. Am Bahnsteig Nummer eins an dem wir auf die Bahn warteten waren grade Rettungssanitäter dabei einen Obdachlosen transportfähig zu machen. Kurz darauf erfolgte die nun schon obligatorische Durchsage "Bahn fällt wegen technischen Problemen aus". Egal die nächste kommt bestimmt.
Schliesslich haben wir dann die andere Bahn, welche zu unserem grossen Erstaunen auch pünktlich kam, genommen. Kurz vor dem Hauptbahnhof in Köln überquert die Bahn den Rhein. Ist schon fast gespenstig. Kein einziges Schiff unterwegs. Kein Wunder, irgend so nem Idioten ist es ja gelungen die Schifffahrt auf dem Rhein komplett lahm zu legen, nur weil er offenbar sein Boot nicht unter Kontrolle hat. Jedenfalls vermissen sie jetzt noch ein Container mit Gefahrengut der irgendwo im Rhein liegen soll. Solange ist der Rhein auch noch zu.
Jedenfalls ist in Köln nichts mehr spektakuläres passiert. Ich habe mein Gegenüber zur Arbeit begleitet. Habe anschliessend noch den Tisch beim Spanier reserviert für den 6. April. Da haben wir ja unser Halbjähriges.
Anschliessend bin ich wieder zurück nach Leverkusen gefahren. Musste am Bahnhof auf den Bus warten. Habe höchstens noch festgestellt dass sie die übermotivierten und durchaus vorsichtig fahrende Busfahrer bei der Busgesellschaft noch immer nicht ausgewechselt haben. Aber dies wird sich wohl auch nicht ändern. Es spricht ja schon sehr für ein Unternehmen, wenn man beim Einsteigen ordnungsgemäss sein Ticket vorzeigt, dabei nur doof angegafft wird. Wenn man es aber nicht tut, gibts nen Anschiss. Der Anschiss dauert dann so lange, bis man schliesslich am Ziel ist. Denn mit 100 km/h durch den 50er ist man schön etwas schneller da. Aber ist ok. Fahre sowieso nie Bus :-)
In diesem Discounter wo ich einkaufen sollte war ich ganz schön aufgeschmissen. Musste die fidele Verkäuferin zwei Mal was fragen. Die konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ist auch ok so. Aber die Ladengestaltung könnte das nächste Mal auch ein Affe übernehmen. Dann würden wenigstens die Bananen am Eingang stehen und nicht die lange gesuchten weissen Eier.
Zurück beim Bus erwischte ich wieder den gleichen Fahrer. War ja klar, hab mich schliesslich auch beeilt. Da konnte der Motivationskoloss ja nur eine Runde drehen. Ich glaube der guckt sich die Tickets bei jedem Halt noch bescheuerter an. Auf seinen Gesichtsausdruck vor Dienstende kann ich somit ganz gut verzichten.
Auf der Rückfahrt von Aldis Konkurrenten hat ich genügend Zeit mich etwas um zu schauen.
Und ich muss sagen: Die Merkel welche an jeder Ecke hängt, müsste glaube ich wirklich Mal den Frisör wechseln. Aber dies nur am Rande. Im Übrigen finde ich das Plakat in der schlecht beleuchteten Unterführung ne direkte Gefahr für die Menschheit.
Am Polizeipräsidium angekommen stieg ich aus dem Bus. Dabei hab ich mir mal die Überlegung des Erfinders des deutschen Fahrradstreifen durch den Kopf gehen lassen. Eigentlich ja ganz simpel die Sache. Gehweg ist in der Mitte getrennt. Auf der Strassenseite des Gehweges ist der Fahrradweg auf der anderen Seite ist der Weg für die Fussgänger. Ganz simpel. Aber die Praxis zeigt dass sich nicht jeder der Ideenfindung ganz bewusst ist. Vorallem weil die Bushaltestelle natürlich auf der Seite des Gehweges der Fussgänger befindet, muss der arme Opa sich beeilen bis er beim Bus ist. Und ich? Ich überlege bei welcher Rechtschutzversicherung ich beitreten soll. Denn ich habe festgestellt, dass ich den Macher dieses Systemes wohl wegen fahrlässiger Körperverletzung verklagen sollte. Aber der Schreck vom heranrasenden Fahrradfahrer, welcher mich beim Aussteigen fast touchiert hätte, sitzt noch zu Tief.